WOHIN?
Die Kunstkiste steht erstmals seit ihrer Gründung als mobiler Ausstellungsraums am Sternenplatz in Uster. An dieser zentralen Kreuzung, wo reges Kommen und Gehen herrscht, bietet die Künstlerin den Passanten einen Austausch an. Auf den Fenstern der Kunstkiste sind zwei Fragen in Leuchtschrift zu lesen: „Wohin gehst du?“ und „Woher kommst du?“. Einerseits grosse Fragen, die im Raum stehen bleiben. Die Antworten könnten aber auch ganz alltäglich und banal sein, auf das Hier und Jetzt verweisen, in dem sich der Fussgänger oder die Autofahrerin gerade befindet, vielleicht vom Einkauf kommend oder unterwegs zur Arbeit. Genau dieses Hier und Jetzt fällt jedoch beim Blick ins Smartphone während des Gehens aus dem Bewusstsein; die Präsenz geht verloren, ebenso der Blickkontakt mit Anderen.
Die beiden Figuren im Innern verweisen auf diese Abwesenheit. Aus Bauschaum zu Lebens-grösse aufgeschäumt, repräsentieren sie heutige Menschen, die oft mehr in ihrem Smartpho-ne als in ihrem Körper sind. Wer mit dem Blick auf das Gerät unterwegs ist, bewegt sich an-ders; der Gang wird breiter und langsamer. Mit ihren aufgeblasenen, löchrigen Körperkontu-ren wirken die Figuren immateriell und wie gefrorene Bewegung. Doch ganz real sind sie für diejenigen, die auf die Installation aufmerksam werden und darin vielleicht auch sich selbst erkennen. Auf diese Weise schafft die Künstlerin einen Moment von Gegenwart. Aber auch einen Spiegel für ein Phänomen, an dem wir alle beteiligt sind.
Während in diesem Moment der Begegnung viele Fragen in den Köpfen auftauchen mögen, sollen auch Antworten formuliert werden: Über den QR-Code können alle, die in einen Aus-tausch treten wollen, ihre Antworten kommunizieren. Diese werden gesammelt und veröffentlicht.