Dieser Artikel ist auch im Zürioberland Magazin vom Oktober 2023 erschienen.
Jetzt kostenlos abonnierenDie vor 20 Jahren gegründete Lasercut AG in Bäretswil hat sich auf Präzisionslasertechnik spezialisiert. Das Zürioberländer Unternehmen beliefert namhafte Kunden im In- und Ausland und zählt heute zu den führenden Anbietern im Bereich des Laserfeinschneidens von Metall.
Inhaber der Lasercut AG ist Dominik Fischer. Zur Lasertechnik ist der gelernte Hochbauzeichner durch Zufall gekommen. Er arbeitete bei einer Firma, welche u.a. eine Abteilung mit einer Laserschneidanlage führte. Als er die Abteilung als Ferienersatz leiten sollte, «hat’s mir den Ärmel reingezogen», erzählt Fischer mit einem Schmunzeln. Er hat angefangen, sich vertiefter mit dieser Technik auseinanderzusetzen und erkannte grosses Potenzial für eine Selbstständigkeit in dieser spannenden Branche.
Start mit Occasionsgerät
Nach jahrelanger Suche einer bezahlbaren Occasions-Präzisionslaserschneidanlage wurde er endlich fündig und revidierte in der alten Nagelfabrik im Kemptner Tobel die Anlage, bis sie dann am 1. Januar 2004 in Betrieb genommen werden konnte. So gründete Fischer, der in Unterbach in Hinwil aufgewachsen ist und heute mit seiner Familie in Oberdürnten lebt, mit 27 Jahren die Einzelfirma «Lasercut D. Fischer Lasertechnik». Im Nebenerwerb startete er die Produktion dank einer Vollautomation erfolgreich. Bereits ein Jahr später wurde der Platz in Wetzikon zu eng. So folgten 2005 der Umzug nach Bäretswil und Investitionen in die Infrastruktur. 2007 konnte Fischer die erste brandneue Präzisionslaserschneidanlage in Betrieb nehmen. Wenige Jahre später folgten weitere hochmoderne Laserschneidmaschinen, eine Lasergravieranlage sowie eine Laserschweissanlage. Seither bietet Lasercut alle drei Bearbeitungen an: Präzisionslaserschneiden, Schweissen und Gravieren. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 15 Mitarbeitende und betreibt neun Lasercenter.
Fast nichts ist unmöglich
In der «Lasercut-Lodge» im Industriequartier Neuegg stellt Lasercut mit Hilfe modernster Lasertechnologie Prototypenteile im Bereich der Feinblechbearbeitung her. «Dank der Festkörperlasertechnologie können praktisch alle metallischen Materialien bearbeitet werden», erzählt der 46-Jährige begeistert. Auch Holz lässt sich mit den Lasern bearbeiten. Zu seinen Auftraggebenden gehören sowohl regionale Betriebe wie beispielsweise ein Wetziker Brillengeschäft, das die Gestelle seiner Sportbrillen bei Lasercut produzieren lässt, als auch national und international tätige Konzerne, u.a. aus der Fahrzeug- und Luxusuhrenindustrie. Sogar für die Raumfahrt hat man schon oft produziert. «Wir sind für alle Forschungsbereiche ein wichtiger Lieferant für hoch spezialisierte Laserzuschnitte geworden und es folgen weitere Investitionen, die uns in der Schweiz schon fast einzigartig machen werden», sagt Fischer bescheiden, aber stolz. Als Präsident von Swissmechanic Zürich setzt er sich u.a. dafür ein, dass Lasertechnikberufe in der Schweiz Fuss fassen können. «Es ist eine Branche mit Zukunft, für die wir gut ausgebildete Fachkräfte brauchen», ist Fischer überzeugt.
Präzision im µ-Bereich
Ein eindrückliches Beispiel, was mit Lasertechnik möglich ist, ist gleich beim Firmeneingang sichtbar: Ein winzig kleines Chamäleon, das in einer Vitrine auf dem Kopf eines Streichholzes sitzt. Schaut man durch die Lupe auf das 6 mm kleine Tier namens «Rambolino» – es ist gleichzeitig Markenzeichen und Logo der Firma – wird nicht nur die faszinierende Technik sichtbar, sondern auch die grosse Innovationskraft, welche das Zürcher Oberland hervorbringt.