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Neue Geschäftsleitung aus den eigenen Reihen

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Dieser Artikel ist auch im Zürioberland Magazin vom 24. Oktober 2025 erschienen.

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Bei der Krebs AG in Pfäffikon ZH übernehmen drei langjährige Mitarbeiter die Geschäftsleitung. Ein sogenanntes Management-Buy-Out kommt infrage, wenn keine familieninterne Nachfolgelösung gefunden wird. So bleibt das Unternehmen in vertrauten Händen, was den Kund:innen Stabilität und Erfahrung garantiert.

Die heutigen Inhaber, Stefan und Thomas Krebs, repräsentieren die vierte Generation des innovativen Elektroinstallationsunternehmens in Pfäffikon ZH. Bereits vor fünf Jahren haben sich die Brüder erstmals über die Nachfolgeplanung unterhalten und eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Dass sich keine familieninterne Lösung abzeichnen würde, wurde schnell deutlich. Es war daher klar, dass nach über 135 Jahren Unternehmensgeschichte eine andere Nachfolgeregelung gefunden werden musste. Stefan Krebs setzte von Beginn an nicht nur auf eine Einzelperson: «Das verteilt die Verantwortung auf mehrere Schultern, und beim Ausscheiden eine:r potenzielle:n Nachfolger:in muss man mit der Suche nicht wieder neu beginnen.»

Management-Buy-Out (MBO)
Für die Krebs-Brüder stand ausser Frage, dass die neue Geschäftsleitung das Unternehmen im Sinne der Familie weiterführen sollte. Ein Verkauf an ein grösseres Unternehmen war deshalb keine Option – obwohl das Interesse von potenziellen Käufer:innen durchaus bestand. «Wir möchten unabhängig bleiben, und das können wir bei einer internen Weitergabe gewährleisten. Zudem möchten mein Bruder und ich in reduzierten Pensen weiterhin im Unternehmen und in Projekten mitwirken», fügt der Geschäftsleiter schmunzelnd an.

Beim Management-Buy-Out kaufen Führungskräfte das Unternehmen ganz oder teilweise. Bei der Krebs AG sind es drei Mitarbeiter in Leitungsfunktionen, die voraussichtlich im Jahr 2026 die Geschäftsleitung übernehmen werden. Sie ergänzen sich fachlich und charakterlich und haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie Verantwortung als Team übernehmen können. Zudem verfügen sie über ausreichend Erfahrung innerhalb des Unternehmens und sind mit den angebotenen Dienstleistungen und Produkten vertraut.

Die designierten Nachfolger wurden gezielt auf ihre neue Rolle vorbereitet. Alle drei verfügen über die fachliche und soziale Kompetenz, das Unternehmen zu führen. Einen Teil der die Übernahme erforderlichen Eigenmittel konnten die Nachfolger durch über die Jahre gemachten Rücklagen von Leistungsprämien ansparen.

Abläufe professionalisieren
Entscheidungen, die heute zentralisiert bei Stefan und Thomas Krebs zusammenlaufen, sind zukünftig gesplittet. Zudem hat die Krebs AG mit 36 Mitarbeitenden eine Grösse erreicht, die nach einer weiteren Professionalisierung der Abläufe verlangte. Die Strukturbereinigung vor der Übergabe war deshalb für Stefan Krebs ein grosses Anliegen. So werden die Aufträge jetzt durchgehend digitalisiert und seit dem Frühjahr 2025 über ein ERP-System abgewickelt. Und das Leitbild der Krebs AG, welches zusammen auf Papier gebracht wurde, bringt die gelebten Werte auf den Punkt und sorgt dafür, dass die DNA der Krebs AG weiterhin nach innen gelebt und nach aussen zu den Kund:innen getragen wird.

Extrameile bei der Nachwuchsförderung
Fachkräftemangel? Dieser hat auch die Elektroinstallationsbranche erreicht. Wie geht die Krebs AG damit um? Von den 36 Mitarbeitenden sind acht Lernende – also mehr als ein Viertel. Das ist eine ausserordentlich hohe Zahl und ein klares Commitment, wie Stefan Krebs einräumt: «Wir bilden die Fachkräfte selbst aus. Das ist zwar sehr zeitintensiv und anspruchsvoll, aber so stellen wir uns dem Fachkräftemangel entgegen. Einige bleiben nach der Lehre bei uns im Betrieb oder kehren nach einigen Weiterbildungs- und Wanderjahren wieder zu uns zurück. Wir fördern und fordern die Lernenden gleichermassen. Das spricht sich unter den Schulabgänger:innen herum. Bei der Besetzung von Lehrstellen haben wir jeweils eine gute Auswahl.» Übrigens, im nächsten Jahr wird ein Mitarbeiter pensioniert, der bei der Krebs AG vor knapp 50 Jahren als Lernender angefangen hat, und es könnte gut sein, dass er nicht der letzte sein wird.